Deutscher Geist und deutsche Seele – verkannt, verdrängt, verleumdet

Das Grundgesetz hat sich noch selbstverständlich dem Wohl des deutschen Volkes verpflichtet. Der Bundespräsident, formaler Repräsentant und kraft Amtseid moralische Wächtergestalt über das Wohl des deutschen Volkes, verwendete in seiner Ansprache zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 2015 das Wort Volk bezeichnenderweise kein einziges Mal. Er sprach lediglich einmal von einer „kraftvollen Volksbewegung“, die die Einheit der beiden deutschen Staaten herbeigeführt und Deutschland zu einem Land gemacht habe,das mehr wurde als die Summe seiner Teile.“ Aber was dieses „mehr“ ist, davon hat Gauck offensichtlich keine Ahnung. Denn dann setzte er undifferenziert den geringeren Teil von Asylberechtigten mit dem massenhaften Zustrom illegaler Einwanderer gleich und wie ein unabwendbares Naturereignis auf Jahre hinaus als gegeben voraus und fragte lediglich:Wie wollen wir den Zuzug von Flüchtlingen, wie weitere Formen der Einwanderung steuern – nächstes Jahr, in zwei, in drei, in zehn Jahren?“ (!)

Ein Volk als Kulturgemeinschaft, die es zu schützen gelte, ist für ihn nicht vorhanden. Es gibt für ihn nur einen politischen Rahmen mit einer beliebig zusammengesetzten Bevölkerung „verschiedener Herkunftsländer, Religionen, Hautfarben, Kulturen – Menschen, die vor Jahrzehnten eingewandert sind, und zunehmend auch jene, die augenblicklich und in Zukunft kommen, hier leben wollen und auch eine Bleibeperspektive haben.“ Also Deutschland ein Vielvölkerstaat. Das Verbindende sollen die Werte des Grundgesetzes sein. Diese sind aber nur Ausdruck einer mitteleuropäischen Kultur, die von den überwiegend anderen, von mittelalterlichen Sippen- und Religionsabhängigkeiten geprägten Kulturen überhaupt nicht angenommen werden können (vgl.: Islam, Sippenbindung). Der Wächter der deutschen Kulturgemeinschaft und die politischen Machthaber, die ihn als gefälligen Propagandisten installiert haben, predigen und praktizieren ihre Auflösung! Es ist im Grunde ein volksverräterischer Putsch historischen Ausmaßes.

Es soll daher hier erneut vom Wesen des deutschen Volkes die Rede sein, das es zu erhalten und zu verteidigen gilt, nicht aus nationalen, egoistischen Gründen, sondern weil der mit dem Verschwinden des Volkes verbundene Untergang seiner Kultur ein unersetzlicher Verlust für die Kulturlandschaft Europas, ja der ganzen Menschheit bedeuten würde. Friedrich Hebbel muss es geahnt haben, als er schrieb:Es ist möglich, dass der Deutsche noch einmal von der Weltbühne verschwindet; denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten, und alle Nationen hassen ihn wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten.“ (Tagebücher, 4.1.1860) Dass das Volk von den eigenen Politikern gehasst und abgeschafft wird, konnte er sich noch nicht vorstellen.

Vom deutschen Geist

Im letzten Artikel „Volk oder Bevölkerung“, an den hier angeschlossen werden soll, wurde bereits darauf hingewiesen, dass im deutschen Volk das tiefe Streben veranlagte ist, zu den Ursachen der materiell wahrnehmbaren Welt zu dringen und die Erkenntnis auf die hinter der Oberfläche wirkenden geistigen Kräfte zu erweitern, die den Erscheinungen zugrunde liegen. In den Worten Hebbels gesprochen, hat der Deutsche „alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben.“ Oder wie Schelling formulierte: „Die deutsche Nation strebt mit ihrem ganzen Wesen nach Religion, die mit Erkenntnis verbunden und auf Wissenschaft begründet ist.“

Das Entscheidende bei den Philosophen des deutschen Idealismus war, dass sie die Begriffe und Ideen zwar als subjektiv hervorgebracht, in deren Inhalten aber eine vom Menschen unabhängige Realität erkannten, die ihm aus einer geistigen Welt zufließt. Einzelne stießen bereits eine Erweiterung der Erkenntnis an, indem sie das Denken nicht nur auf die Gedanken, sondern auf die Beobachtung des Denkens selbst richteten und so zu einer Vertiefung des Denkens kamen. Das gewöhnliche Bewusstsein erlebt nicht das Denken, sondern richtet seine Aufmerksamkeit auf die Inhalte des Denkens, das selbst dabei weitgehend unbeobachtet im Hintergrund verläuft. Im Erfassen des Denkens bemerkten sie, dass in die bisher weitgehend schattenhaften Gedanken ein ihnen eigenes Leben einströmte. Die Begriffe und Ideen gewannen ein vom Menschen selbst unabhängiges Eigenleben, in dem sich ihnen die in den Dingen weisheitsvoll wirkenden Weltenkräfte zu offenbaren begannen.

Dabei erfassten sie ihr Ich als ein von aller äußeren Welt unabhängiges, rein geistiges, in sich selbst gegründetes Wesen. Der junge Schelling rief begeistert aus: „Ich bin! Mein Ich enthält ein Sein, das allem Denken und Vorstellen vorhergeht. Es ist, indem es gedacht wird, und es wird gedacht, weil es ist; deswegen, weil es nur insofern ist und nur insofern gedacht wird, als es sich selbst denkt. Es bringt sich durch sein Denken selbst – aus absoluter Kausalität – hervor.“ (Vom Ich als Prinzip der Philosophie) Es ist das eigentliche Wesen des Menschen, vom dem im gewöhnlichen Bewusstsein nur eine schattenhafte Vorstellung auftritt.

Und Johann Gottlieb Fichte drückte die geistige Unabhängigkeit dieses Ich, jenseits aller irdischen Begrenzungen, vor seinen Studenten in folgenden Worten aus: „Das, was man Tod nennt, kann mein Werk nicht abbrechen; denn mein Werk soll vollendet werden, und es kann in keiner Zeit vollendet werden, mithin ist meinem Dasein keine Zeit bestimmt. … Ich hebe mein Haupt kühn empor zu dem drohenden Felsengebirge, und zu dem tobenden Wassersturz, und zu den krachenden, in einem Feuermeere schwimmenden Wolken, und sage: ich bin ewig, und ich trotze eurer Macht! Brecht alle herab auf mich, und du Erde und du Himmel, vermischt euch im wilden Tumulte, und ihr Elemente alle, – schäumet und tobet, und zerreibet im wilden Kampfe das letzte Sonnenstäubchen des Körpers, den ich mein nenne; – mein Wille allein mit seinem festen Plane soll kühn und kalt über den Trümmern des Weltalls schweben; denn ich habe meine Bestimmung ergriffen, und die ist dauernder, als ihr; sie ist ewig, und ich bin ewig, wie sie.“ (Über die Bestimmung des Gelehrten)

Wiederverkörperung

In den Anfangsworten Fichtes ist schon implizit der Gedanke einer notwendigen Wiederverkörperung enthalten, um „an seinem Werk“, seiner Weiterentwicklung in Richtung einer fernen Vollendung immer weiter arbeiten zu können. Dieser Gedanke trat bei einer großen Zahl von Denkern und Dichtern jener Blütezeit der deutschen Kultur, ohne Rückgriff auf orientalische Lehren, rein aus dem geistigen Erfassen des Ich auf. Als erster behandelte ihn Lessing in seinem Alterswerk „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ von 1780, in der er die Geschichte als einen großen Erziehungsprozess der Menschheit zu immer größerer Vollkommenheit betrachtet, der aber für den einzelnen Menschen nur Wert und Bedeutung besitzen könne, wenn er die einzelnen Entwicklungsstufen der Menschheit auch selber mitgemacht, sich also schon vielmals verkörpert habe und in die Zukunft hinein immer wieder auf Erden verkörpern werde.

Dem schloss sich ein Jahr später Johann Georg Schlosser, Freund und Schwager Goethes, mit einer eigenen Schrift an. Für Goethe selbst war die Wiederverkörperung ein selbstverständlicher, vertrauter Gedanke, den er oft aussprach und z. B. in einem seiner bekanntesten Gedichte so zum Ausdruck brachte: „Des Menschen Seele / Gleicht dem Wasser: / Vom Himmel kommt es, / Zum Himmel steigt es, / Und wieder nieder / Zur Erde muss es. / Ewig wechselnd.“ Auch bei Schiller klingt der Gedanke an, und neben Schelling und Fichte befasste sich ebenfalls Hegel ernsthaft mit dem Gedanken. Herder setzte sich in mehreren Abhandlungen damit auseinander, M. Drossbach und G. Widemann widmeten ihm ganze Bücher. Zschokke, Hebel, Rosegger haben ihn ausführlich begründet. Auch Rückert, Grillparzer, Stifter, Conrad Ferdinand Meyer, Schopenhauer, Richard Wagner und viele andere kreisten mit ihren Gedanken um dieses Thema. Friedrich Hebbel notierte sich in sein Tagebuch, wohl als ein mögliches frappierendes Dramenmotiv: „Nach der Seelenwanderung ist es möglich, dass Plato jetzt wieder auf der Schulbank Prügel bekommt, weil er – den Plato nicht versteht.“ (Tagebücher Nr. 1335)

Rudolf Steiner nahm Anfang des 20. Jahrhunderts aus seinen eigenen Forschungen die Idee der Wiederverkörperung auf und begründete sie und die damit verbundene Schicksalsfrage in einer streng logisch-wissenschaftlichen Gedankenentfaltung.1 Wer sich unvoreingenommen darauf einlässt, die Gedanken auch nur hypothetisch als Möglichkeiten behandelt und damit das Leben betrachtet, dem werden sich Tiefen und Dimensionen des Seins eröffnen, die ihn ahnen lassen, wie sich die Kultur der Menschen ungeheuer verändert, je mehr die Idee der Wiederverkörperung ihren Wahrheitsgehalt erweisen und die Gesinnung der Menschen erfüllen würde.

Weitere Grundzüge des deutschen Geistes2

Das direkte Streben durch alle seelischen Hüllen hindurch nach dem geistigen Wesen des Ich führt zu einem ausgeprägten Individualismus. Dieser ist auch den Briten eigen, wo er jedoch auf dem Ich-Erleben des gewöhnlichen Bewusstseins beruht. Der englische Philosoph David Hume bezeichnete das Ich als einen Vorstellungskomplex, dem keine eigene Substanz zugrunde liege, weshalb ihm auch keine Unsterblichkeit zukomme. Der deutsche Individualismus dagegen bezieht sich auf das reale, geistige Ich. „Er ist daher ein ´radikaler` oder ´absoluter` Individualismus und kann in gesellschaftliche Vereinsamung, Eigenbrödelei, Querköpfigkeit ausarten. In seiner edleren, höheren Form lebt er sich vornehmlich auf der geistigen Ebene dar in der Ausbildung eines individuellen Stils des geistigen Schaffens, vor allem aber in der unablässigen inneren Wandlung der Individualität“ (Lauer). Denn das Ich ist seinem Wesen nach ein Agens, ein Auto-mobil, d. h. ein Selbst-Beweger. Ein Ich, das geschoben oder gezogen wird, ist noch keins. Es ist nur insofern, als es von innen heraus aktiv, in Bewegung und damit in ständiger Veränderung und Entwicklung begriffen ist (vgl. zu Deutschland: Besinnung auf).

Individualismus strebt nach Unabhängigkeit und Freiheit. Während der Engländer unter Freiheit die Möglichkeit versteht, sich mit seinen Ansichten, Interessen, Bedürfnissen, Liebhabereien usw. in der äußeren Gesellschaft ungehindert auszuleben, zielt der deutsche Freiheitsbegriff in erster Linie auf die innere Freiheit des Ich von den Zwängen der Natur einerseits und den dogmatischen Normen andererseits. Schiller hat sich dieses Themas besonders in seinen „Ästhetischen Briefen“ angenommen. In einer seelischen Verfassung, in der gleichermaßen der Zwang der Natur wie der Zwang eines normativ-imperativen Verstandes überwunden ist, sah er die Voraussetzung zum freien Handeln. Letztlich führt sie zur Möglichkeit, aus eigener unabhängiger Erkenntnis sukzessive frei zu werden. Schiller betrachtete diese innere Freiheit als die unerlässliche Voraussetzung für die äußere Freiheit von allen gesellschaftlichen Zwängen (vgl. Die verkannte Freiheit).

Das Eigentümliche des Strebens nach dem Ich ist, dass es über das Volkstum hinausführt. Denn das Ich ist etwas allgemein Menschliches, jenseits aller Volksgrenzen. Wer danach strebt, erlebt sich als Mensch schlechthin, als Weltbürger, der sich mit allen Menschen ver­bunden fühlt. Wer sich also als Deutscher treu im Sinne des eigenen Volkscharakters verhält, kann kein Nationalist sein. Fichte zählte jeden Menschen, der nach dem Ich, nach Freiheit und einem geistigen Leben strebt, gleichgültig welche Sprache er spreche, zum deutschen Volk. Und so sehen wir bei vielen hervorragenden Deutschen diesen weltbürgerlichen Zug, das Streben, ein Weltreich des Geistes und der Kultur zu begründen, alles edle Menschliche bei den anderen Völkern aufzusuchen und sich damit zu verbinden. Goethe fasste als erster den Gedanken einer „Weltliteratur“, für die er sich Deutschland als den geeignetsten „Marktplatz“ dachte, auf dem die dichterischen Erzeugnisse aller Völker zum Austausch kommen könnten. Ganz im Sinne dieser Idee lag es, dass von den Romantikern in Deutschland unter allen Ländern die reichste Übersetzungstätigkeit der dichterischen Schätze aller Zeiten und Völker initiiert wurde.

Mit dem Erfassen des Ich, bei dem es sich ja nicht um irgendein Objekt, sondern um das eigene Selbst handelt, ist schließlich notwendig verbunden, dass es seiner selbst bewusst wird, zur Erkenntnis seines eigenen Wesens kommt, aus der heraus es erst seine höchsten Ziele bestimmen kann. Und da das deutsche Volk in seinem Charakter durch das Ich-Element geprägt wird, ist es auch ihm eigentümlich, dass es sich seinem Wesen gemäß nur entwickeln kann, wenn es sich seiner selbst bewusst wird und zur Selbsterkenntnis gelangt. In der Zeit der deutschen Klassik haben daher auch viele hervorragende Individualitäten die Frage nach dem Wesen des deutschen Volkes, seinen Aufgaben und Zielen gestellt und zu beantworten versucht. Wir haben Schelling, Fichte und Hebbel dazu zitiert. Auch Goethe, Schiller und viele andere könnten noch angeführt werden. Diese Selbstreflexion kann aber nur aus der Aktivität des Ich des Einzelnen hervorgehen. Sie ist keine instinktive Veranlagung, wie sie bei den Briten und Franzosen zu beobachten ist. Eine solch tiefe Selbsterfassung des eigenen Wesens ist heute im deutschen Volk kaum vorhanden.

Von der deutschen Seele

Die bisher geschilderten Grundzüge des deutschen Geistes können nur aus dem Geist des Menschen, seinem Ich, realisiert werden. Sie sind eine moralische Aufgabe, die in der Regel nur von einzelnen Individualitäten ergriffen wird. Der Durchschnittsdeutsche bleibt bei den seelischen Eigenschaften stehen, die ihm die Volksseele naturhaft zur Verfügung stellt. Sie haben natürlich auch mit dem Ich-Charakter des Volkes zu tun, nur eben nicht in seinem eigentlich geistigen Wesen, zu dem man sich emporarbeiten muss, „sondern sozusagen bloß in seiner Projektion auf die Ebene des Seelischen.“ (Lauer a.a.O.)

Dieser Ich-Charakter äußert sich in erster Linie im Tätigkeitsdrang und Fleiß der Deutschen. Es gibt in der westlichen Welt wohl kaum ein fleißigeres Volk. Und diesem Fleiß verdanken sie es auch, dass sie sich nach Zusammenbrüchen immer wieder schnell herausarbeiten. In der Entfaltung der individuellen Begabungen und Fähigkeiten, die in die berufliche Arbeit einfließen, entfaltet und realisiert sich die irdische Persönlichkeit, die unbewusst aus dem geistigen Ich impulsiert wird. Daher hat der Beruf für den Deutschen eine größere Bedeutung als für die Angehörigen anderer Völker. Daraus resultiert ja der zugespitzte Spruch: „Der Deutsche lebt, um zu arbeiten, der Franzose arbeitet, um zu leben.“

Das Ich kann sich einer Sache in der gedanklichen Durchdringung und willentlichen Bearbeitung ganz hingeben und alle störenden Empfindungen und Gefühle dabei ausschließen. Es geht ihm dann nur um die Sache selbst, d. h. er bleibt ganz sachlich. Dieses Streben nach Sachlichkeit als weitere Eigenschaft des Deutschen lässt ihn von außen leicht als kalt und seelenlos erscheinen. Das kann auch im Einzelnen der Fall sein. Wird der Vorwurf aber generalisiert, beruht er auf Missverständnis.

Die emotionsfreie gedankliche Durchdringung einer Sache führt dazu, sie ganz in ihrer Tiefe zu erfassen, ihr auf den Grund zu gehen und in all ihren Aspekten gerecht zu werden. Die Gründlichkeit der Deutschen ist geradezu sprichwörtlich geworden. Sie wird natürlich auch gern übertrieben, und so bekommen die Dinge dann eine gewisse Schwere, im Gegensatz zur Leichtigkeit und Eleganz der Franzosen, die dafür aber der Gefahr der Oberflächlichkeit ausgesetzt sind. In allen zukünftigen Vorhaben wird die Gründlichkeit zum Organisationstalent. Alles wird minutiös geplant, vorbereitet und in der Durchführung bis in alle Einzelheiten hinein perfekt organisiert.

Inneres Abfallen

Es kommt für den Menschen darauf an, dass sein Ich immer mehr der innere Herrscher über seine Seelenkräfte wird. Im persönlichen Leben ist das die Sache jedes Einzelnen. Geht aber in den Angelegenheiten des Volkes, seiner politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gestaltung, der innere Zusammenhang mit dem Ich-Element verloren, hat das gerade beim deutschen Volk über den Einzelnen hinausgehende verheerende Folgen, wie wir in der jüngeren Geschichte zu Genüge beobachten können. Dann pervertiert die Herrscherfunktion des Ich über das eigene Innere zum Herrschaftswillen über andere Völker. Man vermeidet die anstrengende Herrschaft über sich selbst und die entsprechende Ausgestaltung der Kultur des Volkes, und der Herrschaftsanspruch des Ich im Inneren wendet sich ungerechtfertigt nach außen. Das Ich verkrampft sich zum herrschsüchtigen Ego und sieht in nationalistischem Hochmut das eigene Volk als auserwählte „Herrenrasse“.

Fehlt das Streben nach dem höheren Ich, setzen sich im Staate die machtsüchtigsten Egomanen aller Couleurs an die Spitze des aus alten obrigkeitlichen Zeiten überkommenen Machtapparates. Der Machtstaat kann sich hinter demokratischer Fassade in dem Maße fortsetzen, wie die Deutschen die Verbindung zu ihrem eigenen geistigen Ich nicht herstellen, sondern in der Obrigkeit gleichsam ein höheres Ich anerkennen, das über sie zu herrschen berechtigt sei. „Die innere Herrschaft des Ichs im einzelnen Menschen verwandelt sich in die äußere Herrschaft des Staates über ihn. Und wer das Glück hat, als Funktionär, als Beamter diesem Staat zu dienen, der wird selbst zu einem Teil dieses höheren Ichs, das über den einzelnen Menschen als seinen Untertan zu gebieten hat.“ (Lauer)

Wird nicht innere Freiheit von den Zwängen der Natur und äußerer dogmatischer Normen entwickelt, so dass das geistige Ich aus eigener Erkenntnis frei handeln kann (s. Die verkannte Freiheit), bleibt der Mensch im abhängigen Alltags-Ich stecken, das dem moralischen Imperativ irgendwelcher Autoritäten folgt, die für ihn gleichsam die Rolle eines über ihm schwebenden höheren Ichs einnehmen, dem er sich verpflichtet fühlt. Er handelt aus Pflicht. Hier liegt die Wurzel des schier unerschütterlichen Gehorsams des Deutschen gegenüber seiner Obrigkeit, seines Untertanengeistes, der so verhängnisvoll gewirkt hat und bis in die unmittelbare Gegenwart der medial gelenkten deutschen Schlafschafe wirkt. Er ist ein Verrat seines Ich-Wesens.

In diesem Verhältnis findet auch der preußisch-deutsche Militarismus seine Erklärung. Das Militär war immer die besondere Schule der unbedingten, fraglosen Pflichterfüllung und des Gehorsams gegenüber einem höheren Willen, der sich auf das zivile Leben auswirkte. Die Deutschen sind an sich ein friedliches Volk, das anders als die Franzosen oder Briten lange braucht, bis es sich zum Krieg entschließt. Der etwas verselbständigte preußische Militarismus war bei ihm wieder ein Phänomen der Projektion. Wird in der Entwicklung des Ich, die es mit einer stetigen kämpferischen Auseinandersetzung mit den Mächten des Bösen im eigenen Inneren zu tun hat, dieser Kampf nicht im Inneren geführt, „wendet er sich gleichsam nach außen und verwandelt sich in äußeres Kriegertum.“

Ausblick

Die Aufgaben der Deutschen liegen nicht in der Ausbildung politischer und wirtschaftlicher Macht, wie es derzeit wieder in dem Machtmonster EU geschieht. Damit bleiben sie in naturhaft gegebenen, aber einseitig missbrauchten Seeleneigenschaften stecken, ziehen zwar eine gewisse Bewunderung, aber auch Neid, Angst und Hass der anderen Völker auf sich. Die Aufgabe der Deutschen liegt in der Entfaltung ihres ureigenen Geisteslebens. F. Schiller sprach dies in einem sorgenvollen Gedicht an: „Das ist nicht des Deutschen Größe, / Obzusiegen mit dem Schwert, / In das Geisterreich zu dringen, / Vorurteile zu besiegen …/ Männlich mit dem Wahn zu kriegen, / Das ist seines Eifers wert!“

Die Volkskulturen Europas bilden einen kulturellen Organismus. So wie das Ich in der Mitte des Menscheninneren von den verschiedensten Seelenkräften und –schichten umgeben ist, so ist Deutschland von den anderen Völkern umgeben, die alle für die Ausgestaltung einer bestimmten Seelennuance als kulturprägendes Element besonders begabt sind, durch die natürlich das Ich wirkt: die Fähigkeit intensiver Empfindung bei den südlichen Völkern, der Rationalität bei den Franzosen, des überschauenden Bewusstseins bei den Briten, der Sehnsucht nach brüderlicher Gemeinschaft bei den Russen, um nur einige zu nennen. Ich habe das in dem Artikel Besinnung und in meiner Schrift EU oder Europa etwas zu skizzieren versucht. In der Mitte Europas strebt das Ich direkt nach der Erfassung und Ausgestaltung seiner selbst. Jedes Volk lebt daher eine gewisse Einseitigkeit des seelisch-geistigen Menschen aus, so dass es auf den Austausch, die wechselseitige Belebung und Befruchtung des ganzen Organismus ankommt. Aus diesem Grund kann auf keinen kulturellen Beitrag ohne Schaden aller verzichtet werden.

Salvador de Madariaga, ein exzellenter Kenner der Völker Europas, der als Spanier kaum eines deutschen Nationalismus verdächtigt werden kann, schrieb nach dem Zweiten Weltkrieg:
„Deutschland bildet das Herzstück Europas, ist im Mittelpunkt seines Körpers, am Gipfel seines Geistes, in den innersten Räumen seines bewussten und unbewussten Wesens: die Quelle seiner erhabensten Musik, Philosophie, Naturwissenschaft, Geschichte, Technik – sie alle sind undenkbar ohne Deutschland. Wenn Deutschland fällt, so fällt Europa. Wenn Deutschland verrückt wird, so wird auch Europa verrückt. Die moralische Gesundheit des deutschen Volkes ist eine der Hauptbedingungen für die moralische Gesundheit Euro­pas, ja für seine Existenz selbst.“ 3

Es stellt sich die bange Frage: Finden sich genügend Deutsche, die in der heutigen inneren und äußeren Gefahr wieder an den wahren deutschen Geist anknüpfen wollen, um ihn im Leben des Volkes als wichtigen Beitrag zum gedeihlichen Fortschritt der Menschheit zu realisieren?

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1    Rudolf Steiner: Wiederverkörperung und Karma; TB 6470
2   Ich folge hier im Wesentlichen den aufschlussreichen Ausführungen Hans Erhard Lauers in seinem Buch Die Volksseelen Europas; Stuttgart 1965, S. 161 f.
3   Salvador de Madariaga: Porträt Europas; Stuttgart 1953, S. 128

Weitere Literatur:
–   Herbert Hahn: Vom Genius Europas. Wesensbilder von zwölf europäischen Völkern, Ländern, Sprachen; Stuttgart 1966
–   Rudolf Steiner: Vom Menschenrätsel; Gesamtausgabe (GA) Nr. 20
–   Rudolf Steiner:
Aus schicksaltragender Zeit; GA 64
–   Rudolf Steiner:
Aus dem mitteleuropäischen Geistesleben; GA 65

 

 

 

35 Kommentare zu „Deutscher Geist und deutsche Seele – verkannt, verdrängt, verleumdet“

  1. Wann wird man endlich Verstehen, dass wir K E I N E Volksvertreter haben. Wir haben ein fremdbestimmtes Verwaltungssystem bei dem wir durch die Wahlen den Verwaltern auch noch die uneingeschränkte Freiheit verleihen zu tun und zu lassen was sie wollen. Und das dreisteste ist, dass wir für die Bande nach dem Handelsrecht auch noch für ihre Fehler haften ohne BESCHRÄNKUNG mit allem was wir besitzen und über die Generationsschranke hinaus in alle Ewigkeit. Solange das nicht allen klar, wird ändert sich nichts!
    Letzte Bemerkung nach dem Ausruf PACK: Deutschland ist ein reiches Land und Hysterisch. Um wen es sich dabei handelt muss ich nicht erwähnen. Unsere Verwalter die sich als Politiker bezeichnen haben noch nie zu keiner Zeit im Interesse des deutschen Volkes gehandelt. Wie denn auch. Sie würden das nicht überleben. Siehe Uwe Barschel usw.
    Was auch immer wir tun, sie werden sich nicht aufhalten lassen. Es geht um die Destabilisierung Deutschlands um jeden Preis. Mit oder ohne Krieg.
    Jedes Jahr wird der Oskar an einen der zweitklassigen Schauspieler verliehen. Die besten Schauspieler bekommen ein politisches Amt. Und lieg ich da falsch mit meiner Wahrnehmung wenn ich sage, dass herausragende Charakterdarsteller nicht selten auch die Eigenschaften der dargestellten Karaktere in sich tragen.

  2. Den Geist und das Ich aus den Zwängen der Natur befreien zu wollen, ist der verhängnisvollste Irrtum.
    Die biologische Beschaffenheit des Körper´s, als Träger des Geistes und als Hülle der Seele, bleibt die Grundlage und das Fundament auf dem alles aufbaut.
    Dieses überwinden zu wollen, ist die Ursache für das ewige Scheitern der Philosophie in der naturgesetzlichen Realität.

    Alle Ideologien zerbrachen und zerbrechen ebenfalls an dieser Verneinung.

  3. >>Wird in der Entwicklung des Ich, die es mit einer stetigen kämpferischen Auseinandersetzung mit den Mächten des Bösen im eigenen Inneren zu tun hat, dieser Kampf nicht im Inneren geführt, „wendet er sich gleichsam nach außen und verwandelt sich in äußeres Kriegertum.“<<

    Kann man auch in der Hinsicht diese Aussage ergänzen, dass, da es ja um die Ich-Entwicklung geht, der Kampf im Inneren auch entsprechend härter geführt werden muss, als dies bei anderen Völkern der Fall ist? Wenn dies nicht geschieht, bzw oder wie oben beschrieben nach außen als Projektion getragen wird, kommt es zu solchen verheerenden Auswüchsen wie der Nationalsozialisten und des Holocaust.

    Und um Ihre letzte Frage zu beantworten: Ich sehe da eher schwarz. Begründung:

    1. Man muss um diese Problematik wissen, d.h. es setzt die entsprechende Bildung voraus, da das Ich bewusst, aus Erkenntnis heraus entwickelt werden muss.
    2. Dann muss der Kampf nach innen verlegt werden. Äussere Verhältnisse dürfen nur als Symptom für fehlende innere Entwicklung angesehen werden.
    3. Diese äußeren Symptome lassen sich nicht äußerlich bekämpfen. Appelle werden nichts bringen.
    4. Es ist auszuhalten, das ein Großteil der Mitmenschen keine Kenntnis dieser Vorgänge hat und davon auch nichts wissen will, da es arbeit bedeutet und das eigene Selbswertgefühl senkt.
    5. es wird einsam im Kampf mit sich selbst. Man hat keine Projektionsflächen mehr außer sich selbst.

    Leider sehe ich alle oben genannten Punkte als wenig bis gar nicht gegeben an. Teile davon habe Sie ja auch schon im Artikel erwähnt.

  4. Heute verbreitete Fassung [5]

    1. Die Gedanken sind frei,
    wer kann sie erraten,
    sie fliehen[Anm. 1] vorbei
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger erschießen,
    es bleibet dabei:[Anm. 2]
    die Gedanken sind frei.

    2. Ich denke, was ich will,
    und was mich beglücket,
    doch alles in der Still,
    und wie es sich schicket.
    Mein Wunsch und Begehren
    kann niemand verwehren,
    es bleibet dabei:
    die Gedanken sind frei.

    3. Ich liebe den Wein,
    mein Mädchen vor allen,
    sie tut mir allein
    am besten gefallen.
    Ich bin nicht alleine
    bei meinem Glas Weine,
    mein Mädchen dabei:
    die Gedanken sind frei.

    4. Und sperrt man mich ein
    im finsteren Kerker,
    das alles sind rein
    vergebliche Werke;
    denn meine Gedanken
    zerreißen die Schranken
    und Mauern entzwei:
    die Gedanken sind frei.

    5. Drum will ich auf immer
    den Sorgen entsagen
    und will mich auch nimmer
    mit Grillen[Anm. 3] mehr plagen.
    Man kann ja im Herzen
    stets lachen und scherzen
    und denken dabei:
    die Gedanken sind frei.

    Quelle: Wikipedia und mein Hirn

  5. Wie werden wir unsere (Ver)Führer los ?

    Die beste Demo gegen Kernkraft ist,wenn man sich den Strom mit Solar oder/und Wind oder Bachlauf,wenn möglich selbst macht.Der beste Widerstand gegen eine Diktatur ist es, wenn man sich so viel wie möglich das nötige zum Leben selbst macht.

    Es wird unsere Führer zu Weisglut bringen, sollte es funktionieren.

    Bringt sie in Rage, damit jeder auf der Welt sehen kann was sie in Wirklichkeit wollen.

  6. Solch gewaltig ausgedehnte Pauschalierungen wie dieser Beitrag sollten gesetzlich verboten werden. Sie lenken nur von den wirtschaftlich-politischen-Problemen ab, die durch die wahnsinnig ungleiche Verteilung des Reichtums derzeit innerhalb der menschlichen Gemeinschaft entstanden sind.
    70 Millionen Menschen (1%)besitzen genau so viel wie die restlichen 6,93 Milliarden Menschen (99%).
    Da ist es doch eine Lappalie, wenn deutscher Geist und deutsche Seele verkannt, verdrängt und verleumdet werden. Deutscher Geist sollte vielleicht erst mal zusammen mit anderen Geistern dafür sorgen, dass jeder Mensch über ein Bedingungsloses Grundeinkommen verfügen kann.

  7. Man versteht etwas offensichtlich nicht, es passt nicht in das eigene schmale Weltbild, von dem man sich abgelenkt fühlt, und schon ruft man nach der Zensur, nach gesetzlichem Verbot durch das staatliche Machtinstrument der Herrschenden. Es ist ja erstaunlich, mit welcher Pampigkeit Sie das Grundrecht der Meinungsfreiheit von Menschen zertreten, die auch noch etwas anderes wichtig finden. Sie sind offensichtlich in der demokratischen Werteordnung noch gar nicht angekommen.

    Was Sie an „wahnsinnig ungleicher Verteilung des Reichtums“ beklagen, ist doch ein ganz eigenes Thema, das in der Tat wichtig ist und daher auch auf diesem Blog in vielen Artikeln behandelt worden ist (s. Inhaltsverzeichnis oben rechts). Der deutsche Geist kann nur dann für eine andere Politik und Wirtschaftsordnung sorgen, wenn u. a. auch Sie sich um ihn kümmern und einen ganz anderen Horizont bekommen.

  8. Solch gewaltig wundervoller Sprachschatz, mit welchem Sie lieber Herr Ludwig,
    deutschen Geist und deutsche Seele beschreiben, ehrt Sie. Vielen Dank!
    Ich habe jede Zeile genossen, besonders jene, wenn es darum geht, den inneren
    „Kampf“ in sich selbst auszutragen. Dies ist wohl wahr, dennoch weiß jeder
    von uns, wie schwer es ist im Gleichgewicht zu sein. Dies bedeutet andauernde
    Arbeit an sich selbst.

    „Wir schaffen das“, diese Aussage, könnte beizeiten auch einmal positiv
    besetzt werden, sie bezieht sich auf Bewusstwerdung. Erkenntnisarbeit
    leistet zwar jeder für sich allein, um dieses zu tun, müssen die
    Massen an den gewaltigen Übeln dieser Tage erst einmal erwachen.
    Ich hätte es mir allerdings anders herum gewünscht. Geben sie gut auf sich acht!

  9. Jetzt weis ich auch, warum ich es nicht mag, das man mir aus Dankbarkeit die Füsse oder sonstwas küsst.Geht es mir als Deutschen alleine so, oder betrifft es die mehrheit der Deutschen auch so, wie mich.Es wäre für mich dann wohl so, das der, der mir die Füsse küsst, kein Freier Mensch wäre.

  10. Die deutsche Volksseele strebt meinem ganz persönlichen Empfinden auch nach Gerechtigkeit und die jetzige gesamte Regierungsriege richtet das bereits Erreichte, so wenig es auch sein mag, vollkommen zugrunde.

    Das MUSS verhindert werden
    und die Liebe in Freiheit wieder erblühen,
    in jedem einzelnen Deutschen und jedem, der hier Heimat gefunden hat.
    Religion ist dazu grundsätzlich erstmal nicht erforderlich,
    doch ein Bewusstsein, dass sich vollkommen auf Liebe, Schönheit, Kooperation/Miteinander und Füreinander ausrichtet und nach LebensFREUDE strebt.

  11. Mit dem gehirn denkt man, dass man denkt. Ausserdem wird es fuer die kopfschmerzen gebraucht. Es sitzt im kopf direkt hinter der nase. Wenn man niesst tropft es. Dass gehirn ist ein sehr empfindliches organ. Die meisten leute benutzen es deshalb nur ganz selten… Wiedergabe aus dem aufsatz eines viertklaesslers…
    Von der seele laesst sich leider nichts aehnliches behaupten. Obwohl diese so krampfhaft versucht wird zu definieren wie oben im artikel. Alle diese bemuehungen werden zu schall und rauch wenn es um die realitaet wird.
    In der realitaet gibt es keine seele und deutsche brueder und schwestern ebenso wenig.
    Wer immer noch den politikern glaubt der glaubt auch was in der bild zeitung steht und das deutschland auslaendische fachkraefte rekrutieren muss die es in der heimat ja nicht mehr gibt.
    Alles jammern wird dem autor auch nicht weiter helfen… Wer wie er sich folgendermassen sorgt:
    >Es stellt sich die bange Frage: Finden sich genügend Deutsche, die in der heutigen inneren und äußeren Gefahr wieder an den wahren deutschen Geist anknüpfen wollen, um ihn im Leben des Volkes als wichtigen Beitrag zum gedeihlichen Fortschritt der Menschheit zu realisieren?<
    … Der muss in einer anderen realitaet leben…
    Diese gedankengaenge sind offensichtlich wunschdenken und bilden mit den zitaten aus vergangenen jahrhunderten eine unverdauliche masse fuer viele und ein elexier fuer traeumer, die angst vor mitmenschlichen umgang im alltag haben und im elfenbein ihrer hehren ideen ueber den deutschen geist und seine seele gefangen sind.
    Das ist insofern schade, denn diese wahren deutschen seelen koennten dem bundespraesidenten doch lehren, wie es wirklich um das deutschtum und sein volk steht…
    Denn er ist nun moralisch wirklich nicht gesund…
    Wobei es so etwas wie eine moralische gesundheit natuerlich auch nicht gibt und nie gegeben hat…
    das pauschalisieren und kategorisieren in bestimmte, angebliche eigenschaften von ganzen voelkern gehoert auch in die kiste der vergangenheit und entspricht einem laengst mit schimpf und schande untergegangenem weltbild…
    Ich kann nur empfehlen: weitertraeumen und bitte, bitte nicht auf die strasse wagen und sich unter das volk mischen… Das koennte sonst nur mit einem deformierten ich enden, denn heutzutage gibt es gruene, rote, braune, regenbogenfarben liebende und gender equality fordernde deutsche die mit ihrer schwarz-weissen optik alle anderen meinungen nicht gelten lassen und die noch gefaehrlicher sind als so ein bundespraesident mit seiner harmlosen geisteshaltung der nur fragen stellt und keine antworten kennt…
    In diesem sinne: gute nacht, deutschland

  12. Hallo hwludwig, Entschuldigung, ich möchte sie bitten, meinen Satz: „Solch gewaltig ausgedehnte Pauschalierungen wie dieser Beitrag sollten gesetzlich verboten werden.“, nicht wörtlich zu nehmen. Ich wollte lediglich damit ausdrücken, dass gerade jetzt, wo wenige Eliteabzocker dabei sind, unseren deutschen Wohlstand zu zerstören, es nicht sehr sinnvoll ist, sich darüber zu beklagen, dass deutscher Geist und deutsche Seele verkannt, verdrängt und verleumdet werden.
    Wohlstand bedeutet Geld. Und nur mit dem jetzt noch vorhandenen Geld können wir unseren Geist und unsere Seele vor Dieben und diesen Verbrechern retten.

  13. Zugegeben, der deutsche Idealismus ist mir zu anstrengend.
    Religiöse Bezüge, Seele…
    Und ich möchte auch nur vorstellen, was ich jüngst entdeckte:
    die Idee zu dem Hollywoodklassiker „Back to the Future“ (ü. Zeitreisen) entstammt dem deutschen Biedermeier.
    Auszug aus einem Theaterstück:

    Tobies. Wie stehts denn am politischen Himmel, Herr Schulmeister? Was sagen die neuen Zeitungen? Hat der Grieche gewonnen? Ist der Erbfeind verjagt?

    Schulmeister. Die Aspekten sind nicht ungünstig. Der hamburger Unparteiische hat schon wieder 30 000 Türken totgeschlagen, und der nürnberger Korrespondent fährt unermüdlich fort, die griechischen Jungfrauen der edelsten Geschlechter zu notzüchtigen; auch flüstert man sich aus zuverlässigen Quellen in die Ohren, daß das auseinandergelaufene Heer des Ypsilanti am 25sten künftigen Monats in einer großen Bataille gesiegt hat.

    Tobies (Nase und Maul aufsperrend). Am 25sten künftigen –?

    Schulmeister. Wundern Sie sich nicht, Herr Tobies! Die Kuriere gehen rasch! Verbesserte Poststraßen, verbesserte Poststraßen!

    Tobies. Jesus Christus! so ’ne Poststraße, worauf der Kurier einen Monat vorausläuft, möchte ich vor meinem Tode wohl ‚mal sehen!

    Schulmeister. Freilich ist so etwas hier zu Lande rar! Aber, Herr Tobies, Sie werden ja aus eigner Erfahrung bemerkt haben, daß ein gutes Pferd auf einer guten Chaussee den Weg von einer Stunde in einer halben zurücklegt; wenn Sie sich nun das Pferd immer besser und die Chaussee immer vortrefflicher denken, so muß es ja natürlich dahin kommen, daß das Pferd den Weg in einer Viertelstunde, in zehn Minuten, in einer Minute, in nichts, in garnichts und zuletzt in noch weniger als gar nichts zurücklegt! Begreifen Sie?

    http://gutenberg.spiegel.de/buch/scherz-satire-ironie-und-tiefere-bedeutung-3514/2

    Hoffe, nicht gelangweilt zu haben.

  14. Missverständnis! Mit der Befreiung aus den Zwängen der Natur ist nicht gemeint, den Körper loswerden zu wollen, sondern in der innerseelischen Entwicklung nicht von Begierden Trieben und Leidenschaften, die aus dem Leib aufsteigen, bestimmt zu werden.

  15. Wenn Sie keine Seele haben – wer denkt denn bei Ihnen? Denkt das Gehirn von sich aus alleine?
    Wie das denn? Wer setzt es denn in Gang? Und wenn Ihre Gedanken nicht seelisch sind, was denn? Bestehen sie aus Holz oder sonstigem anfassbaren Material? Die Gedanken sind von außen nicht wahrnehmbar und doch leben Sie in ihnen und beziehen aus Ihnen die Sicherheit der Wirklichkeitserfahrung. Sie können sogar über das Denken denken. Das Denken ist also seelisch, d. h. körperlich nicht wahrnehmbar, seelisch aber gleichwohl – durch das Denken.

  16. Hallo Herr Ludwig, genial wie Sie es wieder einmal geschafft haben, komplexe Zusammenhänge so trefflich zu formulieren. Ich wünschte, sämtliche Politiker aller Couleurs hätten bei Ihnen die Schulbank gedrückt.

  17. Die Überschrift stimmt nur zum Teil, denn wer wie was wann verkannt, verdrängt und verleumdet wird nur ansatzweise berührt. DerTitel suggeriert der Angriff kommt von außen, was nur zum Teil stimmt.
    Sie versuchen dem deutschen Mann etwas Würde einzuhauchen, ihm zu verstehen zu geben, dass er stolz darauf sein kann , ein deutscher Mann zu sein.
    Das empfinde ich als ein gutes Vorhaben.
    Allerdings habe ich das Gefühl , mich überwiegend in einer Männerrunde zu befinden

    Sie stehen quer zu den Medien, die seit 70 Jahren ein deutsches Schuldgefühl lebendig halten wollen . um es politisch instrumentalisieren zu können.
    Der Angriff auf das deutsche Selbstwertgefühl ist gewollt und kommt von innen und oben. Deutsche sollen sich klein und schuldig fühlen. Sie sollen bereit sein für andere zu arbeiten. Sie sollen wertlose amerikanische Anleihen kaufen, damit die insolventen Amis deutsche Autos bezahlen können.
    Nur ein schwaches Deutschland ist ein gutes Deutschland in der europäischen und amerikanischen
    Weltsicht.
    Frauen tragen zur derzeitigen Schwäche der Nation auch ihren Teil bei. Die Kinder , die abgetrieben werden, werden von den Politikern gerne durch 2 kleine Muslime ersetzt.
    Die Wertschätzung derFamilie , der Mütter wird untergraben. Familien mit Kindern werden finanziell benachteiligt. Stattdessen werden Kitas und Gesamtschulen vorangetrieben.

    Die Virilisierung der Frauen in Kleidung, Berufsleben und Verhalten wird als große Errungenschaft des Fortschritts, als Befreiung der Frau, gepriesen.
    Die Spannung der Geschlechter wird aufgehoben und einer allgemeinen Nivellierung geopfert. Die Unterschiede der Religionen, der Nationen, der Kulturen und Sitten werden in einer weltweiten Amerikanisierung eingeebnet.

    Ich fühle mich an die Wand gedrängt, ohnmächtig der globalen Technifizierung und Kapitalisierung , also der Entwertung allen Lebens, ausgesetzt,

  18. Danke für diesen großartigen Artikel! Zweifellos der beste und ehrlichste, den ich in den letzten Jahren lesen durfte. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.

  19. „Ein Mensch jedoch, der nicht völlig entfremdet ist, der noch immer empfindsam geblieben ist und noch fühlen kann,
    der noch nicht den Sinn für Würde verloren hat,der nicht käuflich ist, der am Leiden anderer selbst noch zu leiden vermag, der noch nicht vollständig in der Existenzweise
    des Habens lebt,kurzum jemand, der noch Person geblieben ist, kein Ding,ein solcher Mensch kann nicht anders, als sich in der heutigen Gesellschaft einsam, ohnmächtig
    und isoliert zu erleben.“ Zitat – Erich Fromm
    Ich kann Sie gut verstehen. Ich sehe mich auch dem Wirken unbekannter Kräfte ausgesetzt. Wenn ich diese Kräfte analysiere, kann ich darin keine Weisheit, keine Bewusstheit und deshalb letztlich auch keine Nachhaltigkeit erkennen. Wer auch immer die Repräsentanten dieser Kräfte sind (USA?), ihr Wirken schadet allen … und auch ihnen selbst. Es ist einfach nur absurd.

  20. Ich kann nur dem Vorredner/-schreiber Uwe Zöllner recht geben. Wir sind nicht umsonst immer noch eine Kolonie der USA! Die Verwestlichung/Verdrehung der „deutschen Seele“ würde sich sonst nicht so durchführen lassen, wie es im Moment geschieht! So lange auch Sie, Herr Ludwig, nicht willens oder in der Lage sind, sich ein eigenes Bild zur Geschichte Europas und auch der Deutschen zu machen, dass nicht auf den Aussagen der „herrschenden Geschichtsschreibung“ beruht, solange werden Sie die derzeitigen Ereignisse in Europa nicht mal im Ansatz verstehen.

  21. Haben Sie alle meine Artikel zu historischen Themen gelesen? Klicken Sie mal auf das Inhaltsverzeichnis (oben rechts) und gehen Sie es durch.

  22. „Fichte zählte jeden Menschen, der nach dem Ich, nach Freiheit und einem geistigen Leben strebt, gleichgültig welche Sprache er spreche, zum deutschen Volk“

    Wie ich als Kommentar zum Artikel „Volk oder Bevölkerung“ bereits schrieb, ist dies unwissenschaftlich und falsch. Ein Schwarzafrikaner, möge er noch so gut Deutsch sprechen, kann kein Deutscher sein. Kein Westler würde behaupten, er sei Japaner, nur weil er dort lebt und die Sprache spricht. Jedes Kind sieht den Unterschied zwischen einem Moslem, Deutschen, Japaner und Schwarzafrikaner. Und niemand würde behaupten, Japan wäre immernoch Japan und wert, bereist zu werden, wenn die Bevölkerung aus 80-90% Moslems oder Afrikanern bestünde, selbst wenn diese perfekt Japanisch sprächen. Die Kultur einer Nation ist — neben anderen Faktoren wie Klima und Lage — auch Ausdruck der Gene des Volkes, das es besiedelt bzw. Nature und Nurture wirken hier eben ineinander.

    Da mein Kommentar wohl wieder gesperrt wird, spare ich mir die Mühe, einen längeren Text zu tippen, und verweise einfach auf einen lesenswerten Text des Anthropologen und Historikers Andreas Vonderach bei der Sezession:

    http://www.sezession.de/37160/wir-selbst-anthropologisch.html

    Hier noch ein Interview mit Vonderach zu seinem Buch „Völkerpsychologie“:
    http://www.sezession.de/45070/voelkerpsychologie-fragen-an-andreas-vonderach.html

    Wie gesagt: wer die biologischen Wurzeln eines Volkes ausblendet, der wird vor allem heutzutage, im Zeitalter der modernen Genetik, nur noch ausgelacht werden. Man lese auch den Blog Razib Khans: http://www.unz.com/gnxp/

  23. „Da mein Kommentar wohl wieder gesperrt wird, …“
    Wo ist ein Kommentar von Ihnen gesperrt worden? In dem zu „Volk oder Bevölkerung“ habe ich am Schluss lediglich ein beleidigendes Wort gestrichen. Im übrigen verweise ich auf meine dortige Antwort.

    Ich kenne einen Armenier, einen Schwarzafrikaner und Japaner, die schon lange in Deutschland leben und deutscher in ihrer kulturellen Gesinnung und in ihrem verinnerlichten Wissen der deutschen Kultur sind, als viele Deutsche.

    Die Wissenschaft gibt es nicht. Es gibt verschiedene wissenschaftliche Richtungen. Sie dürfen mich ja gerne auslachen, wenn Sie das für wissenschaftlich halten.

  24. Bestrebungen zur autonomen Lebensweise würden sofort unterbunden.
    Beispiel:
    Deutschland hat den vorletzten Platz in Europa wenn es um Wohneigentum geht. Und das obwohl wir zu den drei wohlhabendsten Ländern in Europa zählen. Wie geht das? Ganz einfach.
    Unsere Bauvorschriften sind die anspruchvollsten und teuersten. Die Preise aller Güter sind im Schnitt 20% teurer als zum Beispiel in Amerika und das nicht nur weil sich der Handel die Taschen voll macht. Ein Japaner muss fünf (Brutto) Jahresgehälter für ein vergleichbares Wohnobjekt bezahlen für das man in Deutschland zehn Jahresgehälter bezahlt. Bitte nicht Tokio als Gegendarstellung anführen. Die Nebenkosten in Japan belaufen sich auf 20% dessen was wir in Deutschland bezahlen. Und so lässt sich die Liste beliebig fortsetzen. Ach ja, die Kosten für Grundnahrung sind niedrig. So wie in fast allen dritte Welt Ländern. Autonomie ist nur in Nischen möglich nicht aber für eine breite Mehrheit und nicht in einer Exportnation die von Abhängigbeschäftigten profitiert.
    LG

  25. @ Heiko

    Ich finde nicht, dass wir eine Kolonie der USA sind. Ich denke und glaube wir sind leider
    eine Kolonie der Türkei.

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