„Aktuelle Kamera – Sondermeldung des Politbüros: Das Experiment ist beendet“ 

Der Berliner HNO-Arzt und Privatdozent Dr. Josef Thoma ist ein Kritiker der Corona-Maßnahmen der ersten Stunde. Er rief immer wieder zum Gebrauch des eigenen Denkens auf, um die totalitären Tendenzen des Staates zu erkennen. Das brachte ihm Anfang 2023 den Entzug seiner Pilotenlizenz ein, deren Gebrauch seit 2018 von einer politischen Zuverlässigkeitsprüfung abhängig ist. Diese fiel jetzt negativ aus, da er nun dem Phänomenbereich der „Verfassungsrelevanten Delegitimierung des Staates“ zugerechnet wird. Daraufhin ist Dr. Thoma ganz in den Bereich der Satire gewechselt. Wir bringen nachfolgend das Transkript seines neuesten Videos, das sich historischer Parallelen der früheren DDR bedient. (hl)

Sondermeldung des Politbüros

Aktuelle Kamera: Sondermeldung – Das Experiment ist abgebrochen!
 Dr. Josef Thoma

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Genossinnen und Genossen!

Das Kollektiv der Aktuellen Kamera begrüßt Sie heute mit einer vom Politbüro der BDR angeordneten Sondersendung, anlässlich der Vorbereitung eines Gesetzentwurfes zur Förderung des politischen Selbstmords.

In einem hinsichtlich sowohl des Umfangs als auch der Aussagekraft wohl einmaligen Experiments konnten bislang ungeahnte Einsichten in die psychologische und soziale Struktur von Schafsherden und Volksaufläufen gewonnen werden. Um die unverzügliche praktische Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse sicherzustellen, hier die vom ZK in beeindruckender Offenheit bereitgestellten aktuellen Informationen:

Folgende Frage war seitens der internationalen Staatengemeinschaft zu klären:

Ist ein Volk nach zwei verlorenen Kriegen wieder bereit, Beistandsgarantien, welche seine Politiker ungefragt in seinem, des Volkes, Namen einer entfernten kriegführenden Nation geben, mit Leben – oder besser mit Tod – zu erfüllen?
Konkreter:
Wie dumm müssen Parolen sein, um Menschen für ein politisches Abenteuer unbekannten Inhalts, unbestimmter Dauer und eines völlig ungewissen Ausgangs zu begeistern?

Mit der konkreten Durchführung des Experiments wurde ein Verbund amerikanischer Eliteuniversitäten unter wissenschaftlicher Leitung des bekannten Psychopathologen John F. Heldenwang betraut. Die Wahl des Experimentortes fiel auf Deutschland, da dieses Land derzeit ohnehin auf den Relegationsplätzen der Pisa-Studie gegen den Abstieg kämpft. Die Versuchsdurchführung war von frappierender Einfachheit und stellt sich folgendermaßen dar:

In den frühen Morgenstunden des 26. November 2023 wurde durch einen eingeweihten Mitarbeiter der Staatssicherheit ein unauffälliger Briefumschlag unter der Garderobentür der staatlichen Schrottsammelstelle des VEB (Volkseigener Betrieb, hl) Correktiv durchgeschoben. Der im üblichen Gebrauchsdeutsch einer renommierten Berliner Bildungsinstitution verfasste Text des Briefes lautete:

„25. Januar 32 (dreiundzwantzig)
Treffen nicht-sozialistische Faschißten
Rechts-Extrem:
Entvernung zu REWE-Großmarkt: 16 km 
Entvernung zu efangelischem Pfarrbüro: 9  km
Entfernung zur Wannses-Willa: 14 km
Teilnemerzahl: ca 30 zzgl. der im Keller verstekkten Laichen
Kampfmittel: Tieschdecken, Meßer, Gahbeln, nicht-vegahne Speisen
Thema der Tahgung (laut Opservation durch Lippenleser:)
Es war von Depportationen und Milionen die Rede. (kann aber auch
Desorganisation und Mülltonne geheisen haben). Weis nicht genau.“

Soweit das von der Versuchsleitung als Köder ins deutsche Volk gestreute Gerücht. Um ganz sicher zu gehen, dass Bürger handelsüblicher Intelligenz den Vorgang auch wirklich als Schrott und die den Essens-Teilnehmern in den Mund gelegten angeblichen rechtsextremen Äußerungen als Fake News erkennen konnten, wurde dem Correktiv zugespielten Schreiben die Titelseite eines Interviews des Genossen Olaf Scholz über die in Wahrheit regierungsseits geplanten Massendeportationen beigefügt. Von da an nahm der Versuch folgenden von der Versuchsleitung nicht mehr weiter zu beeinflussenden Verlauf.

Nach den Weihnachts- und Silvesterfeierlichkeiten mit anschließender Ausnüchterungsphase, also am 10. Januar 2024, berichtete die gemeinsame obere Schrottbehörde VEB Correktiv über ein Potsdamer Treffen von nicht den Blockparteien zuzurechnenden und deshalb rechtmäßig als Nazis zu bezeichnenden Bürgern, welche über die Deportation von Millionen fluchtsuchenden Schützlingen diskutiert haben sollten. Speisefolge, Essenslieferanten sowie die Verdächtige Nähe zum nächsten REWE-Großmarkt und der Wannsee-Villa ließen ebenso wie die zeitliche Nähe des Treffens zu den Wahlen in den Bezirken Erfurt, Leipzig und Brandenburg sowie zur nächsten Sonnenfinsternis einen drohenden faschistischen Staatsstreich als gesichert erscheinen.

Angesichts dieser erdrückenden Beweise verwies die immer rührige Potsdamer Staatsanwaltschaft die Angelegenheit wegen Verdachts auf Hochverrat flugs zur geflissentlichen Verfolgung an den Generalbundesanwalt unserer sozialistischen Republik. Der Erste Sekretär des Politbüros, Genosse Olaf Scholz, der sich schemenhaft an den unerhörten Vorfall erinnern konnte, sah in dem Essen einen Fall für den Verhassungs-, Pardon, Verfassungsschutz. Im Berliner Ensemble wurde das Treffen der Potsdamer Massendeporteure von bei dem Potsdamer Essen gar nicht anwesenden Politmimen als Bühnenschauspiel nachgestellt.

Und als leuchtendes Beispiel der humoristischen, Pardon, humanistischen Gesinnung unserer staatsergebenen sozialistischen Justizorgane beeilten sich der Deutsche Richterbund sowie die angeschlossenen Anwaltsvereine der massenhaften Potsdamer Massendeportation auf das Entschiedenste zu widersprechen.

Soeben wird mir eine zu  verlesende Nachricht des Volkskommissars für das Justiz- und Richterwesen hereingereicht mit dem Text:

„Nieder mit Beweisen!
Wir werden schon was finden!
Ein Hoch auf die Hausdurchsuchung!
Unsere Beförderung in ihrem Lauf
halten weder Ochs noch Esel auf!“

Da durfte natürlich Ampelpräsident Genosse Frank-Walter Steinmeier nicht fehlen. In seinem heldenhaften unparteiischen Kampf gegen alle Rechte – oh Verzeihung – alles Rechte sprach er seinen antifaschistischen Genossen aus dem tiefsten Herzen: (wird eingeblendet)

„Die Nachrichten über Ausbürgerungspläne, wonach Rechtsextremisten Millionen Menschen, selbst deutsche Staatsbürger, vertreiben wollen, sie haben unser Land aufgerüttelt. In ganz Deutschland sind Hunderttausende aufgestanden, auf die Straßen gegangen, in den großen auch in den kleineren Städten, Alt und Jung, Menschen mit ganz unterschiedlichen politischen Heimaten.“

Das war nun selbst für die US-amerikanischen Wissenschaftler zu viel. Um den Versuch nicht ausufern zu lassen, entschied sich die Versuchsleitung deshalb schweren Herzens, das Experiment zu stoppen und die deutsche Bevölkerung über den wahren harmlosen Charakter der privaten Potsdamer Nahrungsaufnahme aufzuklären. Und auch der VfB Correktiv konnte angesichts hoher Schadensersatzansprüche nicht umhin, wenigstens die absurdesten Vorwürfe aus seinem Schrott-Memorandum zu tilgen. Allerdings war es wegen der bei Desinformationskampagnen immer sehr langfristigen Vorbereitungen nicht mehr möglich, die lange im Vorfeld terminierten Spontan-Demonstrationen abzusagen.

Und so strömten in den darauf folgenden drei Wochen zehntausende Genossen auf die zugewiesenen Straßen und Plätze, um dort gegen … ähm … etwas zu demonstrieren. Die Zahl der pro Teilnahme vorschriftsmäßig tariflich entlohnten Volksaufläufer war in den Augen ausländischer Beobachter durchaus beachtlich. Die Qualität des Sprechgesangs wurde allerdings angesichts dessen, was Bach und Beethoven, Goethe und Schiller der deutschen Kunst geschenkt hatten, als eher dürftig beurteilt. Die Regierung versprach umgehend, hier nachzubessern.

Alles in allem zeigten sich die US-Forscher vom Ausgang des Experiments beeindruckt. Unter anderem sei die weitere Versorgung der Ukraine mit Waffen und mit allem, wen man halt sonst noch für so einen Sieg alles brauchen kann, auch nach Beendigung der US-Hilfe auf alle Zeiten sichergestellt. Die Deutschen machten, wie im Lauf des Experiments eindrucksvoll bewiesen, sowieso immer alles mit, was ihnen befohlen wird. Hauptsache, es kommt von links und der politisch-ökonomische Freitod ist gendergerecht selbstbestimmt.

Als für das gesamte sozialistische und nichtsozialistische Ausland beruhigend wurde von Beobachtern angemerkt, dass ein Wiedererstarken des Nationalsozialismus auf deutschem Boden völlig ausgeschlossen sei. Die Zehntausenden von Demonstranten wären ihrer eigenen Aufforderung: „Nazis raus!“ in deutscher Disziplin vollständig selbst nachgekommen und hätten sich in alle Winde zerstreut, wie diese abschließenden Bilder der nun wieder leergefegten Straßen und Plätze eindrucksvoll belegen.

Mit diesem Bericht verabschiedet sich das Kollektiv der Aktuellen Kamera von Ihnen, werte Genossinnen und Genossen, und wünscht Ihnen wie immer einen recht extremen guten Abend.

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Das Video:
https://www.youtube.com/watch?v=vnMJK5lW250