Die manipulierte Gesellschaft – Strategien der Fremdbestimmung

„Dem modernen Menschen ist es gleichgültig,
in seinem Leben keine Freiheit zu finden,
wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet,
die ihn unterdrücken.“
Nicolás Gómez Dávila
(kolumbianischer Philosoph)

Die großen Ideale der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind in den heutigen Demokratien nur ansatzweise und punktuell verwirklicht. Sie stehen vielfach als Grundrechte auf dem Papier der Verfassungen, in der Realität jedoch hat man es zumeist mit ihren Gegenkräften zu tun. Anstelle von Freiheit oder Selbstbestimmung des Handelns herrscht Determination oder Fremdbestimmung. Die prinzipielle Gleichheit aller Bürger im gemeinsamen Staate ist zur Unterordnung gleicher Untertanen unter eine Parteien-Oligarchie mutiert und wird in andere Lebensgebiete als tatsächliche Gleichmacherei oder Konformität der Menschen ausgedehnt, die körperlich und seelisch eben nicht gleich, sondern sehr verschieden sind. Privilegien und Monopole sowie gnadenloser Konkurrenzkampf, der den anderen nicht gelten lassen, sondern verdrängen oder gar vernichten will, vertreiben im Wirtschaftsleben Brüderlichkeit oder menschliche Solidarität.

Die Gegenkräfte Determination, Konformität und Konkurrenz hat der Geisteswissenschaftler und Philosoph Lars Grünewald in zwei Videos als etablierte Grundprinzipien der heutigen westlichen Gesellschaften untersucht.1 Und in einer weiteren Video-Reihe legt er dar, dass diese Prinzipien nicht nur einfach aus der niederen egoistischen Natur der Menschen in den gesellschaftlichen Phänomenen auftreten, sondern von den herrschenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen „Eliten“ – mit Hilfe der hörigen Medien – auch ganz gezielt angeregt und als Steuerungsmittel eingesetzt werden, um regelrechte gesellschaftliche Determinations-, Konformitäts- und Konkurrenzstrukturen zu schaffen, die ganz in ihrem Sinne wirken und ihre Macht über die Menschen stabilisieren.2

Und dies geschieht mittels einiger grundlegender Strategien, von denen Wesentliches hier dargestellt werden soll, da es für das Durchschauen der oft verwirrenden gesellschaftlichen Einzelphänomene sehr erhellend ist.

Determinations- (Fremdbestimmungs-) Strategien

Lars Grünewald stellt in seiner empfehlenswerten Analyse fest:
„Das Ziel solcher Steuerungsprozesse ist selbstverständlich immer die Determination derjenigen Menschen und Strukturen, die gesteuert werden sollen. Solche Strategien, die unmittelbar zur Determination anderer Menschengruppen und gesellschaftlicher Strukturen führen, wollen wir als unmittelbare Determinationsstrategien bezeichnen. Das grundlegende Ziel solcher direkter Determinationsstrategien ist es immer, die drei grundlegenden gesellschaftlichen Teilsysteme zu beherrschen und zu determinieren, nämlich das Wirtschaftssystem, das politische System und das Bildungssystem. In allen drei Teilsystemen wird die Determination durch Zentralisierung erreicht. Es kommt also darauf an, unumkehrbare zentralistische Strukturen in Wirtschaft, Politik und Bildung zu schaffen.“ 2

Determination im Wirtschaftsleben

Die Fremdbestimmung der Massen im Wirtschaftsleben wurde durch Rechtsbestimmungen eingeleitet, die de facto Monopole und automatisierte Umverteilungssysteme von unten nach oben zur Folge haben. Ursprungsquelle ist das Recht des Privateigentums an Grund und Boden und am Unternehmenskapital. Wegen seiner natürlichen Begrenztheit kann der Boden nur im Eigentum einer Minderheit sein, zu der die Mehrheit dann notwendigerweise in Abhängigkeit und Tributpflicht gerät.3  Auch das Eigentum am Unternehmen versetzt in seiner heutigen Form die Mitarbeiter in ein weisungsgebundenes Abhängigkeitsverhältnis, in dem ihr Einkommen niedrig gehalten werden kann und der so erhöhte Gewinn alleine in die privaten Taschen der Eigentümer fließt. Dadurch sammelt sich bei einer dünnen Schicht sukzessive ein enormer Reichtum an, der sich in einer Spitzengruppe – durch weitere leistungslose Einkommen wie Zinseszins, Börsenspekulation und Beteiligungen an anderen Unternehmen vermehrt – zu ungeheurem Vermögen akkumuliert, das über die wirtschaftliche Macht hinaus in die politische Macht übergreift und sie sich dienstbar macht. Dies ist hier in einem vorangegangenen Artikel ausführlich dargestellt worden.4

„Inzwischen ist aber durch die Strukturen des internationalen Finanzmarktes (noch) ein wesentlich wirkungsvolleres System zur Umverteilung von Reichtum entstanden. Das internationale Bankensystem und die mit ihm verbundenen Finanzmärkte bringen Umverteilungsmechanismen hervor, die vom erfolgreichsten Investor aller Zeiten, Warren Buffet, als finanzielle Massenvernichtungswaffen bezeichnet worden sind. Und er spricht von einem Kampf, den die reichere Klasse gegen die arme führt und den sie unweigerlich gewinnen wird.
Die Finanzwirtschaft ist deshalb so erfolgreich als Umverteilungsmittel, weil – im Gegensatz zur Realwirtschaft – hier der Besitz von Gütern, sprich Finanzmitteln auf der einen Seite immer Schulden auf der anderen Seite erzeugt. Denn jedes reine Finanzguthaben ist eine Schuld in genau derselben Höhe auf der Gegenseite. Und durch den Ausbau des internationalen Kreditsystems gelingt es also, zunehmend einzelne Menschen, Privathaushalte also, Wirtschaftsunternehmen und sogar ganze Staaten massiv zu verschulden, so dass die Folge Privatinsolvenzen, Firmeninsolvenzen und, wie wir in letzter Zeit gesehen haben, drohende Staatsbankrotte sind.“ 5

Diese Umverteilungsautomatismen von unten nach oben schalten natürlich das Brüderlichkeits- oder Solidaritätsprinzip im Wirtschaftsleben, die Bedürfnisse jedes Mitgliedes der Gesellschaft zu befriedigen, weitgehend aus und führen zur systematischen Verarmung des Großteils der Bevölkerung. Und dieser Prozess ist bereits sehr weit fortgeschritten. „Weniger als 100.000 Menschen, also 0,001 % der Weltbevölkerung kontrollieren mehr als 30 % des weltweiten Finanzvermögens. Insgesamt besitzen weniger als 9 Millionen Menschen, etwa 0,1 % der Weltbevölkerung, über 80 % des weltweiten Finanzvermögens.“ 6

Determination im Staat

Im staatlich-rechtlichen Leben sind verschiedene automatische Steuerungssysteme etabliert, die für eine permanente Fremdbestimmung der Bevölkerung sorgen. Die grundsätzliche Gleichheit aller Bürger ist in ein demokratiewidriges Untertanenverhältnis der Bevölkerung unter eine kleine gesetzgebende und regierende Gruppe verwandelt, welche nicht aus Volks-, sondern aus Parteivertretern besteht, die nicht für das Gemeinwohl, sondern für Gruppeninteressen agieren und über das reine Rechtsgebiet hinaus auch in das Wirtschafts- und das kulturelle Leben inhaltlich regelnd eingreifen. Dadurch werden die übrigen Bürger der Fremdbestimmung dieser „Eliten“ unterworfen. Da die herrschenden Parteien sowohl Legislative, Exekutive als auch Judikative durchdringen, ist zudem die Gewaltenteilung de facto weitgehend aufgehoben.

„Durch ein solches Gesetzgebungs-, Rechtsprechungs- und Exekutivmonopol wird die Bevölkerung, die dadurch betroffen ist, systematisch entmachtet und entrechtet, insbesondere, indem sie keinerlei Möglichkeiten mehr hat, in die Gesetzgebung bestimmend einzugreifen. Das wäre aber gerade das Wesen einer wirklichen Demokratie. Und insofern haben wir es bei der Determinationsstrategie auf politischem Gebiet mit einer systematischen Abschaffung demokratischer Strukturen zu tun.“  Es handelt sich im Grunde um eine Parteien-Diktatur. „Das demokratische Wahlverfahren besteht darin, Parteien mit der Vollmacht auszustatten, in der kommenden Legislaturperiode beliebige Gesetze zu entwerfen und zu verabschieden. Das heißt, die Parteien schulden ihren Wählern keine inhaltliche Rechtfertigung der jeweils von ihnen betriebenen Politik.“ 7

Die Gesetzesvorgaben werden im Spitzengremium der Regierungsparteien beschlossen, und die Abgeordneten haben nur noch die Funktion, die Gesetze im Parlament durchzuwinken. Dabei sind sie dem systematischen Druck einer Partei- und Fraktionsdisziplin unterworfen, die ihre grundgesetzlich garantierte Gewissensfreiheit aushebelt. Denn mit einer nicht-parteikonformen Abstimmung riskieren sie, für die nächste Legislativperiode nicht mehr nominiert zu werden. „Es wird also das Volk gegenüber dem Parlament und das Parlament gegenüber den Spitzenkreisen der jeweiligen Regierung systematisch entmachtet.“

Dazu tritt die Übertragung nationaler Kompetenzen auf die EU, die dazu geführt hat, dass die nationalen Parlamente überwiegend nur noch Gesetzesvorgaben der EU in nationales Recht umsetzen. Die EU-Gesetzgeber „entziehen sich natürlich noch mehr der Kontrolle durch die Bevölkerung, so dass durch einen solchen hierarchischen Aufbau vermeintlich demokratischer Strukturen in letzter Konsequenz jede Kontrolle durch die Wähler ausgeschaltet wird, und ein reiner Determinationsprozess von den obersten Instanzen der europäischen Gesetzgebungsorgane bis hinunter in die nationalen Parlamente und dann weiter in die einzelnen Steuerungsprozesse der jeweiligen Nationen vollzogen wird. … Die Bevölkerung hat schließlich Gesetze zu befolgen, die ihr von einer für sie nicht erreichbaren und nicht kontrollierbaren übernationalen Instanz verordnet werden, weswegen wir es insgesamt nicht mit einer Demokratie, sondern mit einer gesamteuropäischen Diktatur zu tun haben.“ 7

Determination der Bildung

Wer die Bildung in der Hand hat, bestimmt das Bewusstsein der Jugend und kann sie zu weitgehend folgsame Untertanen und an die Erfordernisse der kapitalistischen Wirtschaft angepasste Arbeiter heranziehen, ohne dass sie es selbst bemerken können. Daher beanspruchen die herrschenden Kreise ganz selbstverständlich ein Bildungsmonopol des Staates. Ein hierarchisches staatliches Bildungssystem, das als demokratisch deklariert wird, garantiert, dass die per Gesetz und Verordnung festgelegten Bildungsziele und Lehrplaninhalte folgsam umgesetzt, Lehrer und Eltern also von „oben“ determiniert, fremdbestimmt werden.8

Ein zweites wirkmächtiges Instrument der Bildung und Bewusstseinsprägung sind die Medien. Für die Oligarchen kommt es darauf an, entweder direkt auf die Medien staatlichen Einfluss und Druck auszuüben oder eine entsprechende Verbindung mit den Besitzern der jeweiligen Medien herzustellen, so dass diese letztlich nur systemkonforme Informationen und Kommentare vermitteln. Beides ist gegenwärtig der Fall.9

„Ebenso wie es in der Wirtschaft das Ziel sein muss, die Bevölkerung systematisch zu verarmen und sie durch die Politik systematisch zu entrechten, so muss es das Ziel der Bildungspolitik sein, die Menschen möglichst flächendeckend zu verdummen, nämlich derartig, dass sie die Probleme nicht mehr zu erkennen und nicht mehr zu analysieren vermögen. Denn nur eine zutreffende Analyse der jeweiligen Probleme eröffnet die Perspektive auf deren Überwindung.
In den Schulen geschieht diese Verdummung natürlich nicht offensichtlich, sondern dadurch, dass die Bildungsziele entsprechend eingeschränkt werden. Es geht nämlich in den offiziellen Bildungsprogrammen immer darum, sich Bereichs-spezifische Kompetenzen anzueignen, d.h. die Fähigkeit, innerhalb bestimmter eng umgrenzter Handlungsspielräume Probleme lösen zu können. Angeblich handelt es sich hierbei um Erfordernisse des Arbeitsmarktes, die also keine allgemeine Bildung, sondern eine sehr spezialisierte Bildung verlangen.
Das hat aber zur Folge, dass diese Fähigkeit zu eng umgrenzter Bereichs-spezifischer Problemlösung anstelle von allgemeiner Kritikfähigkeit, Analysefähigkeit, Kreativität und Allgemeinbildung tritt. Und diese eben genannten umfassenderen Kriterien würden die Voraussetzungen darstellen, gesellschaftliche Probleme erkennen, richtig analysieren und auch lösen zu können. Das bedeutet aber, gesellschaftliche Reformen herbeizuführen. Und da eine Durchführung gesellschaftlicher Reformen nicht im Interesse der herrschenden Kreise ist, muss die von ihnen organisierte Bildung dafür sorgen, dass Menschen nicht mit den entsprechenden Fähigkeiten zur Lösung gesellschaftlicher Probleme ausgestattet werden.“ 10

„Auf der Ebene der Medien geht es darum, solche Informationen und Auffassungen zu vermitteln, die bei den Mediennutzern dazu führen, Gedanken, Empfindungen und Einstellungen auszubilden, deren Ziel die Stützung des gegenwärtigen Systems ist. Es müssen also bestimmte Feindbilder außerhalb des Systems geschaffen werden, auf die sich die jeweiligen Aggressionen richten, während grundlegend immer das Ziel die Systemkonformität der Mediennutzer sein muss.“ 10

Wenn sowohl das staatliche Schul- und Hochschulsystem als auch die Medien in diesem Sinne wirken, führt das dazu, dass die Menschen weitgehend unfähig sind, gesellschaftliche Probleme zu erkennen und zu lösen.

Insgesamt gesehen werden also durch die Determinationsstrategien der “Eliten“ drei schwerwiegende und folgenschwere gesellschaftliche Probleme erzeugt: in der Wirtschaft ein Verarmungsproblem, in der Politik ein Entrechtungsproblem und in der Bildung ein Verdummungsproblem. Und L. Grünewald hält lakonisch fest:

„Und wenn wir diese drei Probleme nicht erkennen, dann ist das eine Folge des Bildungsproblems. Denn die angesprochene Verdummung führt eben dazu, solche Probleme nicht erkennen zu können. Und das heißt, dass das Bildungsproblem das Schlüsselproblem zur Verhinderung gesellschaftlicher Reformen einerseits und zu deren möglicher Durchführung andererseits ist. Denn nur entsprechend gebildete Menschen können die drei angesprochenen Probleme als solche diagnostizieren und Methoden und Ansätze zu ihrer Lösung entwickeln.“

Zusammenspiel

Nun wirken alle drei Probleme natürlich in der Gesellschaft zusammen und können auch aus dem Hintergrund in besonderen Aktionen gemeinsam gesteigert werden. Lars Grünewald weist auf einen solchen Mechanismus am Beispiel der Schuldenkrise Griechenlands hin.
Der Staat ist dort in eine hoffnungslose Verschuldung geführt worden und vom internationalen Kreditsystem völlig abhängig. Der längst fällige Staatsbankerott wird nur durch weitere Kredite der Geberländer und des IWF ständig hinausgeschoben. Weitere Kredite und die Stundung von Rückzahlungen werden aber von den Vertretern der Kreditgeber – der „Troika“ aus EU-Kommission, EZB und IWF, seit 2015 ist zusätzlich mit dem Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) eine „Quadriga“ daraus geworden – davon abhängig gemacht, dass stringente Einsparungen im Sozialen, im Gesundheitswesen und in der Bildung vorgenommen und Parlamentsbeschlüsse über wesentliche Haushaltsfragen nur mit Zustimmung der Quadriga getroffen werden dürfen. Der Staat Griechenlands ist also längst nicht mehr autonom, und die dortigen Politiker sind selbst Marionetten geworden.
Über die Festlegung der Mittel, die investiert werden dürfen, lässt sich so durch Finanzkreise das Bildungssystem steuern und durch Vorgaben für die Bildungsprogramme in den staatlichen Bildungsinstitutionen Einfluss darauf nehmen, welche Arten von Bildungseinrichtungen finanziell unterstützt werden.

„Es wird also durch eine solche Umverteilung der Macht von gewählten Parlamenten hin zu nicht gewählten und nicht kontrollierbaren Institutionen und Vereinigungen bewirkt, dass die Möglichkeit geschaffen wird, das gesamte Volk eines Landes durch die jeweilig beschlossenen Gesetze zu kontrollieren und damit die angestrebten Verarmungs-, Entrechtungs- und Verdummungsprozesse weiter im Sinne der Initiatoren voranzutreiben.“ 11

Aber Griechenland ist nur die Spitze des Eisberges. Das westliche Kreditsystem mit dem IWF als Kreditgeber letzter Instanz hat im Zuge der Eurokrise auch in Island, Irland und den südeuropäischen Staaten entsprechend gewirkt, worauf schon in einem früheren Artikel hingewiesen wurde.12  Wenn L. Grünewald sagt: „Und das dürfte im wesentlichen das Schicksal sein, das der europäischen Zivilisation in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mehr und mehr bevorstehen wird“, so muss man feststellen: Eine Steigerung des internationalen Verarmungs-, Entrechtungs- und Verdummungsproblems ist in Europa bereits seit Jahren in vollem Gange. Und „das Resultat dieser Maßnahmen ist die wirtschaftliche, rechtliche und geistige, insgesamt also die kulturelle Verelendung der gesamten europäischen Zivilisation.“

Es geht ja letztlich um Leben und Entwicklung des Menschen. Aber die skizzierten einschnürenden Strukturen verhindern systematisch, dass sich die in den Menschen liegenden Anlagen und Begabungen voll entwickeln können. Stattdessen werden Millionen Biographien „in solche Richtungen gedrängt, die mit den Zielen der Initiatoren solcher Strategien konform gehen, die also vielmehr am Erhalt des von ihnen aufgebauten Systems interessiert sind und dafür sorgen, dass dieses System durch Menschen nicht nennenswert infrage gestellt oder gar verändert werden kann.“

Angesichts dieser Entwicklung gibt es gegenwärtig kaum Chancen einer Korrektur oder gar einer Umkehr. L. Grünewald führt dafür drei Gründe an:
1. die Gestalt unseres politischen Systems, also die politischen Herrschaftsstrukturen,
2. den Einfluss der Medien und
3. das allgemeine Bildungsniveau der Bevölkerung.

Das politische System der Parteien-Oligarchie hat den Bürger, den eigentlichen Souverän, zum Zuschauer degradiert, der alle paar Jahre im wahrsten Sinne seine Stimme abgibt und dann nur noch zusehen kann, wie eine Parteien-Clique über ihn herrscht. Dieser vorgegebenen Passivität kommt aber in der Bevölkerung auch eine entsprechende politische Trägheit entgegen, ein verbreitetes Desinteresse an der Politik und eine Gleichgültigkeit gegenüber politischen Gestaltungsprozessen und eigener Mitgestaltung. Man ist es gewöhnt, die Gesetze von außen zu empfangen, und ermöglicht so den Trägern der politischen Macht, die Gesellschaft ungestört im Sinne ihrer Vorstellungen zu determinieren.

Die allgegenwärtige und durchgreifende Wirksamkeit der Massenmedien sorgt dafür, dass Alternativen zu den derzeit herrschenden gesellschaftlichen Strukturen grundsätzlich diffamiert oder nicht beachtet werden, damit keine prinzipiellen Alternativen zu den bestehenden Strukturen aufkommen und populär werden können. Dem kommt wiederum ein vielfach passives Konsumverhalten der Bevölkerung entgegen, die sich von den Medien in ihren Urteilen und ihren Einstellungen unbewusst determinieren lässt.

„Und das führt zum 3. Punkt, nämlich dem Bildungsniveau der Bevölkerung, das gleichfalls zu weiten Teilen durch ein einseitiges Konsumverhalten und eine entsprechende Trägheit gekennzeichnet ist, nicht mehr Informationen aufnehmen zu wollen und sich nicht mehr Fähigkeiten aneignen zu wollen, als dies zur Aufrechterhaltung der eigenen Existenz unbedingt notwendig ist, also eine verbreitete Bildungsträgheit. Wenn aber politisches Urteilsvermögen und grundlegende Analysefähigkeiten überhaupt nicht ausgebildet werden, dann kann es natürlich auch nicht dazu kommen, dass Menschen in der Lage sind, wirkungsvolle Alternativen zu den gegenwärtigen Strukturen zu konzipieren und an deren Durchführung mitzuwirken.“

Erstarrung und Unruhen

Die strukturelle Unreformierbarkeit unserer Gesellschaft wird nun notwendig zur Folge haben, dass die große Masse immer weiter verarmt und von einer zunehmenden Perspektivlosigkeit erfasst wird. Wachsende Unzufriedenheit und Ohnmacht werden sich in Protesten oder gar in Revolten entladen. Und diese „haben auf das bestehende System, auch wenn sie nicht zu erfolgreichen Reformen führen, eine destabilisierende Wirkung. Zu viele Proteste auf den Straßen stellen die Legitimation des herrschenden Determinationssystems in Frage, und Revolten drohen es sogar in gewissen Regionen und Teilen zu destabilisieren und in seiner Existenz infrage zu stellen.“

Das kann natürlich nicht im Interesse derer sein, die diese Zustände ja gerade herbeigeführt haben. Sie werden die historisch bewährte Strategie anwenden, Proteste und Revolten von sich selber ab- und auf andere Menschenkreise und Menschengruppen hinzulenken. Das wird durch Strategien erreicht, die man als Konfrontationsstrategien bezeichnen kann, und die in einem folgenden Artikel behandelt werden sollen.

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1    Lars Grünewald: Grundprinzipien unserer Kultur  Video1, Video2
2    Gesellschaftliche Steuerungsstrategien Video 1/7 min. 7.21
3    Vgl. Soziale Auswirkungen
4    Siehe: Der geraubte Gewinn als Grundlage
5    Lars Grünewald in Video 1/7 ab min. 10.01
6    Wikipedia – Vermögensverteilung. Neueste Zahlen: oxfam.de
7    Lars Grünewald in Video 1/7 ab min. 12.29
8    Vgl. Die Fesselung des Bildungswesens
9    Vgl. Der Journalismus als Herrschaftsinstrument;
Rundfunkpropaganda
10  Lars Grünewald in Video 1/7  ab min. 17.29
Vgl. Der marktradikale Griff der EU
11  Lars Grünewald in Video 2/7 ab min. 2.43
12  Die Raubzüge des IWF in Europa

 

 

18 Kommentare zu „Die manipulierte Gesellschaft – Strategien der Fremdbestimmung“

  1. Guter Artikel.Danke
    Bringt das Wesentliche auf den Punkt.
    Das erinnert mich ein wenig daran als meine Tochter bereits im Alter von 13 ,14 Jahren zu mir gesagt hat: „Du Papa … die Realität ist sooo blöd… „und ich habe ihr daraufhin
    ein Bussi auf die Wange gegeben und zu ihr gesagt:Ich habe gewußt ich hab ein gescheites Mädel,und hinzugefügt ….. und sie (die „Realität“ im Gegensatz zur „Wirklichkeit“) ist auch soooo traurig…
    Es gibt doch da diesen „Prometheus“ in der griechischen Mythologie.. der irgendwie dafür stehen soll das „Feuer“(welches angeblich stellvertretend für das Licht der Erkenntnis stehen soll ?!?!) von den Göttern gestohlen zu haben und den Menschen gebracht hat…aber irgendwie kommt mir vor,daß dieser Typ nicht Prometheus heißt sondern „Proletheus“ der mit seinem engsten Berater „Idiotheus“diesen Planeten schon seit einigen Jahrtausenden fest im Griff hat.
    Es kommt mir auch vor,daß der allgemeine lethargische Zustand vieler Menschen eine wirkliche Veränderung der angesprochenen Bereiche sehr erschwert,da viele nicht einmal „bei Bewusstsein sind“. Dieses „nicht bei Bewusstsein sein“ bzw. hypnotisiert sein wiederum ist natürlich die ideale Voraussetzung um den Menschen „fernzusteuern“. (Fernsehen ist zum Beispiel ein tolles Hypnose Werkzeug) Wahnsinn ..da haben Proletheus und sein engster Berater Idiotheus gründliche Arbeit geleistet!
    Die Ursachen hierfür sind wiederum vielfältig,wie im obigen Artikel bereits angesprochen wurde. Die Vergiftung der Menschen,ob geistig,seelisch oder körperlich ist teilweise schon sehr stark fortgeschritten.
    Man kann natürlich auch erwähnen,daß die sogenannten „Chemtrails“(Versprühung von sehr giftigen Chemikalien in der Atmosphäre zwecks „Wetterbeeinflussung“)auch ihren Beitrag leisten um diese Lethargie bzw. Schwäche bzw. Vergiftung im wahrsten Sinn des Wortes auf der körperlichen Ebene zu fördern.Über die Auswirkungen von Kombinationsimpfungen bei Kleinkindern möchte ich gar nicht schreiben.
    Was Chemtrails und Impfungen betrifft gibt es bereits genügend gute kritische Informationen(natürlich auch viel Schwachsinn)
    Grüße aus Wien

  2. “ Ursprungsquelle ist das Recht des Privateigentums an Grund und Boden..“

    Wie ist denn das zu verstehen ? Soll denn niemand mehr ein Grundstück kaufen dürfen, ein Haus bauen dürfen auf eigenem Land ? Soll denn niemand mehr frei sein, selbst zu bestimmen über ein Stück Erde ?
    Genauso haben die Bolschewisten geredet, die den Grossgrundbesitzern ihre Güter wegnehmen wollten, damit diese hinterher angeblich „dem Volk“ gehören sollten.
    In Wirklichkeit gehörte das Land hinterher irgendwelchen Parteibonzen.

  3. @Michaela
    Liebe Frau Wolff, dazu habe ich im Artikel in Anm. 3 auf einen eigenen Artikel zu diesem Thema verwiesen. Zu Ihren Fragen insbesondere das Ende des Artikels beachten, wo auf die notwendige Trennung von Boden und dem Eigentum an Gebäuden hingewiesen wird.

  4. Lieber Herr Ludwig, unter Anm. 3 finden wir ja u.a. 3. Mose 25, 23: “ Darum sollt ihr das Land nicht verkaufen..“
    Wir Menschen sind Gäste auf dem Planeten Erde. 3. Mose 25, 23 leuchtet mir ein. Doch Gäste sind heutzutage von verschiedenartiger Gesinnung. Manche unter ihnen sind z.B. für biologisch – dynamischen Landbau und für Biodiversität.
    Andere sind trübe Gäste, sind für Pestizide, Monokulturen , Massentierhaltung und Artensterben.
    Wenn beide „gleichberechtigt“ sind an einer Bodenfläche kann nur Chaos entstehen. Beispiel: Meine Nachbarin gärtnert mit der Giftspritze. Ich brauche keine chemischen Keulen gegen „Unkraut“, ich nehme höchstens mal einen Hochdruckreiniger und Essig. Für mich ein beruhigender Gedanke, dass ich hier selber auf meinem Grundstück das Sagen habe, und keine „gleichberechtigte Giftspritze“ mir mit reinpfuscht.
    Nur wer frei ist, selbst zu bestimmen, was mit einem Stück Land geschieht, ist auch selbst verantwortlich.
    Man muss das Grundstück ja nicht verkaufen. Wenn wir der Politik das Land überlassen, überlassen wir es dann nicht der organisierten Verantwortungslosigkeit ?

  5. @Michaela
    Wenn man das von der Gemeinde verliehene Nutzungsrecht hat, das bei Haus und Garten ein langfristiges ist, wie heute schon beim Erbbaurecht, hat man genauso das Recht über das Grundstück wie als Eigentümer. Das Eigentum am Boden schafft eben eine Monopolstellung einer Minderheit, von der die Mehrheit abhängig und ausbeutbar ist. Das ist doch das zentrale soziale Problem!

    Der Boden ist aber dann dann kein Spekulationsobjekt mehr und fällt als hoher Kostenfaktor beim Hausbau und Hauskauf weg. Und jeder hat ein Anrecht darauf, von der Gemeinde ein Grundstück oder Grundstücks-Bruchteil (bei Eigentumswohnungen) zur baulichen Nutzung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Damit fällt die Monopolstellung weniger weg.

  6. „Wenn man das von der Gemeinde verliehene Nutzungsrecht hat, […], hat man genauso das Recht über das Grundstück wie als Eigentümer.“ (hwludwig)

    Genauso bedeutet sicherlich, daß nichts anders sein würde. Die Lösung liegt also darin, daß sich nichts ändert?

    „Der Boden ist aber dann dann kein Spekulationsobjekt mehr und fällt als hoher Kostenfaktor beim Hausbau und Hauskauf weg.“

    Wie denn das, wenn sich doch nichts ändert?

    „Und jeder hat ein Anrecht darauf, von der Gemeinde ein Grundstück oder Grundstücks-Bruchteil (bei Eigentumswohnungen) zur baulichen Nutzung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Damit fällt die Monopolstellung weniger weg.“

    So einfach ist es nun wirklich nicht. Es ist noch nichtmal geklärt, wer hier unter jeder zu verstehen ist. Sicherlich werden die Monopolisten gleicher sein. Alles andere wäre äußerst verwunderlich, weil die Lösung schließlich von genau den Institutionen erwartet wird, welche den Monopolisten ihren Vorteil überhaupt zugeschustert haben. Also wirklich genau das Gleiche, das die Bolschewisten wollten. Man müßte also zunächst untersuchen, warum der Bolschewismus gescheitert ist. Die Antwort darauf wurde schon angedeutet: Die Parteibonzen bekamen alles. Das geschah deshalb, weil man die Landreform in deren Hände legte.

    Immer dann, wenn man die Beseitigung eines zentralen sozialen Problems in die Hände korrupter Leute legt, dann werden davon ausschließlich die korrupten Leute profitieren! So kann das Problem offenbar nicht gelöst werden.
    らんま

  7. eine sehr gute Beschreibung über den Zustand unserer Gesellschaft.
    Das Video von Lars Grünewald kann ich nur empfehlen. Kannte ihn bisher nicht.

    5 Minuten, die sich lohnen.
    Ernst Wolff erklärt den IWF in 5 Minuten

  8. @Ranma
    „Genauso bedeutet sicherlich, daß nichts anders sein würde. Die Lösung liegt also darin, daß sich nichts ändert?“

    Mit sophistischer Wortklauberei kann man alles zerpflücken. Gemeint ist natürlich, dass man im Rahmen des Nutzungsrechts alleine über das Grundstück bestimmen kann.

    Im übrigen kann es nur um die Richtung gehen, in der die Lösung gesucht werden muss. Wenn man von der Notwendigkeit überzeugt ist, werden sich trotz aller Schwierigkeiten auch Wege finden – wenn man will.
    Es müssen eben solche wachsamen und gerecht denkenden Leute wie Sie die Verwaltung des Bodens und die Verteilung der Nutzungsrechte übernehmen, also dafür gewählt werden und andere wachsame darüber wachen. Das Ganze lässt sich ja sowieso erst durchführen, wenn die dekadente Parteienherrschaft abgeschafft ist.

  9. @ hwludwig: „…das von der Gemeinde verliehene Nutzungsrecht..“

    Sogenanntes „Recht“ist doch heute so, morgen ganz anders und übermorgen das Gegenteil von dem „Recht“, was vorgestern herrschte. Ein vom Leben abgezogenes Ding, dieses „Recht“. Ganz abstrakt. Der Willkür korrupter Politiker unterworfen. Vorstellungen von „Recht“ wandeln sich.
    Aber eines gilt im Leben doch immer : Wer uns etwas verleihen – also geben – will, der muss es erstmal selber haben.
    Die Politik muss also erstmal dieses Nutzungsrecht haben, sonst könnte sie es uns nicht geben.
    Und da fühle ich mich erinnert an ein Lied, das in der „DDR“ drüben gesungen wurde: “ Die Partei hat immer Recht“.

  10. @Michaela
    Das skizzierte neue Bodenrecht ist gegenüber den jetzigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen ein Ideal, nach dem diese Verhältnisse eben verändert werden sollen. Sie können daher die gegenwärtigen Verhältnisse nicht zum Maßstab dafür machen, ob das Ideal richtig ist.

    Wenn das Ideal in sich gerecht und richtig ist, ist es in der Wirklichkeit gegründet, und es muss Wege geben, es sukzessive umzusetzen, genauso wie es für das jetzige System Wege gegeben hat.

    Auf diese Unterscheidung kommt es an. Was Sie beschreiben, sind die Hindernisse des jetzigen Systems. Sie sind mir auch bekannt. Wenn genügend Menschen vom Ideal überzeugt sind und den Willen haben, es umzusetzen, lassen sich auch die Widerstände beiseite räumen.

  11. „Wenn genügend Menschen vom Ideal überzeugt sind und den Willen haben, es umzusetzen, lassen sich die Widerstände beiseite räumen.“

    Ja, schon klar. Mir ist nur noch unklar, ob – und falls ja – sich Ihr Ideal von dem der Bolschewisten unterscheidet.
    Freiheit ist ein Ideal, das ich mit Wissenschaft gedanklich verbinde, weil Freiheit der Forschung an Objekten erst Objektivität, also Erlangung zweifelsfreier Erkenntnisse ermöglicht.
    Gleichheit ist ein Ideal, das ich mit Justizia gedanklich verbinde, weil vor ihr alle gleich sein sollen und sie urteilen will „ohne Ansehen der Person“.
    Brüderlichkeit ist ein Ideal, welches zum Wirtschaften gehört, weil es da um Kooperation zwischen Produzenten und Konsumenten geht, also um Wahlverwandtschaft oder auch um Familienbetriebe.

    Es müssten – von den ins Leben überführten Idealen her gesehen – die herrschenden Verhältnisse auf den Kopf gestellt werden, denn wir haben keine freie, sich selbst verwaltende Wissenschaft. Sondern unsere Hochschulen werden vom Staat -also der Parteipolitik -verwaltet.
    Und Justizia urteilt nicht „ohne Ansehen der Person“, sondern sie räumt denjenigen, die reich sind, grössere Chancen ein, und sie stellt überall Kameras auf, um uns alle zu überwachen. Da kann keine Rede mehr sein von einem Urteilen „ohne Ansehen der Person“, nur noch von Ueberwachung.
    Das Prinzip Brüderlichkeit scheint völlig aus dem Wirtschaften zu verschwinden. Ein Indiz dafür ist geplanter Verschleiss. An die Stelle von brüderlichem Miteinander ist eine „Geiz ist geil“ – Mentalität des Konkurrenzkampfes getreten.

    Die Bolschewisten glaubten, den Kapitalisten die „Schuld“ an den Verhältnissen geben zu müssen.
    Aber auch betreffs „Schuld“ gilt: Wer andern etwas geben will, muss es selbst erstmal haben.

  12. Das macht die Parteienherrschaft zum zentralen Problem. Zumindest zu einem zentralerem Problem als das Eigentum an Boden!
    らんま

  13. Soweit ich es verstehe, geht es zunächst nicht um das Grundstück mit Oma ihr klein Häuschen, nicht um selbstgenutztes Eigentum an Grund und Boden. Es geht um Grund und Boden, der Quelle für leistungslose Einkommen darstellt und wo allein das Eigentum/der Besitz immer neue Schuldverhältnisse begründet.

    Außerdem: Die »Bolschewisten« schufen Genossenschafts- und »Volks-«/Staatseigentum – Privateigentum existierte trotzdem. Stichwort: Omis Häusschen. Die angestrebte Lösung könnte vielleicht Gemeineigentum sein. Wahrscheinlich ein wenig verwirrend, aber das sind zwei Paar Schuhe. Staatseigentum ist letztlich auch nur eine Form des Privateigentums. Ich will es an dieser Stelle nicht ausführen, weil es den Rahmen sprengen würde und nicht zum Thema gehört. Trotzdem ein Link dazu: Warum Staat und Eigentum getrennt werden müssen .
    Ein anderes Problem, logischer Art, ist die Frage, wem der Planet Erde eigentlich gehört. » Wer uns etwas verleihen – also geben – will, der muss es erstmal selber haben.« Das gleiche gilt für das Verkaufen. Wer wäre befugt, die Erde oder Deutschland zu verkaufen? Wie bestimmt man den Preis? Wenn niemand befugt ist, die Erde oder Deutschland zu verkaufen und der Preis nicht bestimmt werden kann, auf welcher Basis kann man dann überhaupt Teile der Erde verkaufen? Es gibt nur eine: Willkür auf der Basis des römisches »Rechts«, das Recht einer Sklavenhalterordnung. Darauf basieren übrigens auch das »moderne« Arbeitsrecht und das gesamte ökonomische Nullsummenspiel.

  14. Normalerweise zitiere ich mich nicht selbst, aber ich hatte eine andere Reaktion erwartet auf:
    „Das macht die Parteienherrschaft zum zentralen Problem. Zumindest zu einem zentralerem Problem als das Eigentum an Boden!“

    Ich hatte erwartet, daß mir irgendjemand mit einem Link antwortet, hinter dem genau dieses Problem der Parteienherrschaft zum zentralen Problem erklärt wird. Ich erinnere mich nämlich schwach, daß es auch hier schon solche Artikel gab. In solchen wird dann die Ursache untersucht, warum diese Parteienherrschaft existiert. Das bedeutet konkret, daß wieder ein anderes Problem genannt wird, das noch zentraler ist. Wenn ich daraufhin darauf hinweisen würde, daß dieses Problem noch zentraler ist, dann könnte man mir wiederum mit einem Verweis auf einen weiteren Artikel antworten, in dem das fragliche Problem als Folge eines noch zentraleren Problems erklärt wird. Das könnte man ad infinitum so weiterführen. Natürlich würden dabei die bereits abgehandelten Probleme immer wieder als zentrales Problem auftauchen.

    Die Erfinder des Systems waren schlau genug, nicht ein zentrales Problem als Schwachpunkt angreifbar zu lassen, sondern das System auf einem Teufelskreis aufzubauen, in welchem man nicht einfach an einem Punkt ansetzen kann, um alles zu Fall zu bringen. Jeder Teil des Systems wird von anderen Teilen des Systems geschützt. Zum Beispiel schützt sich das System gegen bewaffneten Widerstand, indem es Waffen teuer macht, gesetzlich verbietet und dazu noch mittels der Mind-Control durch die Massenmedien Stimmung gegen Waffenbesitz(er) macht. Trotzdem stattet das System eine kleine Anzahl von Leuten mit Waffen aus, um von denen die Gesetze gewaltsam durchsetzen zu lassen. Ähnliche Monopole gibt es bei der Gesetzgebung, der Mind-Control durch die Massenmedien und bei der Währung. Nur wenn man alle solchen Monopole gleichzeitig anginge, hätte man theoretisch eine Chance, etwas zu ändern. Praktisch wird der Versuch jedoch nur dazu führen, daß man sich übernimmt und dadurch scheitert.
    らんま

  15. @Ranma
    Natürlich, ich hätte auf zwei Artikel von mir zum Parteiensystem verweisen können, die im Inhaltsverzeichnis leicht zu finden sind. Aber welches Problem zuerst gelöst werden müsste, ist eine methodisch-politische Frage, die eigentlich eine eigene Thematik eröffnet.
    Mir geht es zunächst um Analyse und Lösungsansatz der verschiedenen Probleme, unabhängig von einer Hierarchisierung, in welcher Reihenfolge sie sinnvollerweise zu lösen wären.

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