Lasst Euch nicht den Mund verbieten!

Der Schauspieler und Kabarettist Uwe Heinz Steimle (* 20. Juni 1963 in Dresden) nimmt mit einem schönen Gedicht, in unverkennbarem sächsischen Akzent, die sich ausbreitende Sprachpolizei auf´s Korn, Teil der immer mehr anschwellenden Zensur und des allgemeinen Kampfes gegen das fundamentale demokratische Grundrecht der Meinungsfreiheit. Sein Video wurde zwar bereits am 26. Februar 2024 veröffentlicht, hat aber nichts an seiner hohen Aktualität verloren. Wir bringen nachfolgend das Transkript des Video-Vortrages, den zusätzlich anzuschauen und zu -hören man aber nicht versäumen sollte. (hl)

Screenshot

„Sie durchwühlen die Archive,
streichen hier, markieren dort,
argwöhnisch wie Detektive:
Böse Wörter müssen fort!

Denn sie fürchten, dass versteckt ist
in des Worts vertrautem Klang,
was politisch nicht korrekt ist:
freies Denken – ohne Zwang!

Bücher werden umgeschrieben,
heut ist Pipi Langstrumpf dran,
morgen suchen sie bei Goethe,
was man dort verbieten kann.

Ob bei Schiller oder Hegel,
ob bei Heine oder Kant,
sicher findet sich ein Flegel,
der ein böses Wort verbannt.

Ja sie würden, wenn sie könnten,
auch die Bibel revidieren,
oder wenigstens verbieten,
daraus weiter zu zitieren.

Selbst ernannte Tugendwächter
maßen sich ein Urteil an,
das man nur noch mit Gelächter
und mit Spott quittieren kann.

Lasst euch nicht den Mund verbieten!
Leute, redet, wie ihr wollt!
Auch wenn hochbezahlte Nieten
meinen, dass ihr das nicht sollt.“

Uwe Heinz Steimle


Video:

https://blog.fdik.org/2024-02/s1708944924

Avatar von Unbekannt

Autor: hwludwig

herwilud@gmx.de

Ein Gedanke zu „Lasst Euch nicht den Mund verbieten!“

Kommentare sind geschlossen.